Bahnverwalterei Schönheide
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sächsischer Länderbahngüterwagen -
offener Güterwagen 97-21-99
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Betriebsnummer : 97-21-99 Baujahr : 1919 Hersteller : AG für die Fabrikation von
Eisenbahnmaterial, Görlitz Gattung : OO
Länderbahnbauart K. Sächs. Sts. E. B. : 5156 Betriebsnummer DRG
: 7055 Betriebsnummer DRG 1: 7.7055 Betriebsnummer DRG 2 : 97-21-99 Länge über Puffer :
10350 mm Breite (Wagenkasten) : 1900 mm Gewicht : 6,7 t Lademasse :
15,0 t Ladefläche :
17,5 m² Kupplung :
Halbautomatische Mittelpufferkupplung System Scharfenberg Bremse :
Saugluftbremse Bauart Körting (Köbr) |
Der offene Güterwagen wurde im
April 1919 von den Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen mit der Nummer
5156 in Dienst gestellt. Die Fahrzeuge der Gattung 785 wurden ab 1913 als
Weiterentwicklung der bisherigen offenen vierachsigen Güterwagen (OOw) gebaut. Wesentlichster Unterschied besteht in dem um
5t höheren Ladegewicht. Baulich wurde das durch ein verstärktes Sprengwerk
und geringfügige Veränderung der Hauptabmessungen erreicht, die Bordwandhöhe
vergrößerte sich dabei von 800 auf 1050 mm. Zwischen 1913 und 1922 bauten
verschiedene Hersteller 342 Wagen dieser Gattung für die sächsischen
Schmalspurbahnen. Der genietete Fachwerkrahmen wird an den Längsträgern durch
ein Sprengwerk verstärkt und liegt mit einem Drehzapfenabstand von 6700 mm
über Wiegenfedern auf 2 zweiachsigen Fachwerkdrehgestellen der Bauart
„Diamond“ auf. Die hölzernen Seiten- und Stirnwände sind mit senkrechten
Eisenstreben abnehmbar in den Grundrahmen eingesetzt. In der Mitte der
Seitenwände ist eine drehbare und abnehmbare Ladeklappe eingebaut. Alle Wagen
waren im Lieferzustand mit Hand- und Heberleinbremse ausgerüstet. Wie zu
dieser Zeit üblich erhielten die Wagen Trichterkupplungen an durchgehenden
Zugstangen als Zug- und Stoßvorrichtung. Ab 1930 stellte man die Bremsanlage
auf Saugluftbremse der Bauart Körting um. Im Rahmen
des 1950 von der DR eingeführten Nummernplanes erhielt der Wagen 1951 seine
jetzige Wagennummer und Beschriftungsform. Zwischen 1938 und 1960 wurde das
Fahrzeug wie die meisten Wagen der Gattung 785 auf die halbautomatische.
Mittelpufferkupplung System Scharfenberg umgerüstet. Den genauen Lebenslauf
eines Güterwagens nachzuvollziehen ist heute ein schwieriges Unterfangen. In
den schon von Anfang an geführten Statistiken wurden Wagen nur als Mengen,
eingeteilt in Baujahr und Baumerkmale, behandelt. Nach seiner Ausmusterung
1974 in Freital-Hainsberg war er ab 1978 als
Bahnhofswagen Nr. 6 in Kipsdorf eingesetzt. Der Verein kaufte das Fahrzeug am
19.06.1992, im Januar 1993 traf der Wagen in Schönheide/Süd ein. Am
26.10.2006 wurde er mit einem Tieflader nach Neuheide und anschließend mit
unserer Diesellok 199 051 nach Stützengrün überführt. Um weitere Substanzverlusten
vorzubeugen wurden seit Anfang Oktober 2007 die Drehgestelle aufgearbeitet.
Weitere Arbeiten sind bisher noch nicht umsetzbar, Kosten und Arbeitsaufwand
übersteigen die derzeitigen Möglichkeiten des Vereines. Nach einer weiteren gründlichen Aufarbeitung
würde der offene Wagen in einem musealen Güterzug und für bahninterne
Transportaufgaben genutzt. |