Bahnverwalterei Schönheide

 

- sächsischer Länderbahn-Gepäckwagen mit Zugführerabteil -

Zugführerwagen 974 - 332

 

 

 

 

 

 

Betriebsnummer : 974-332

 

Baujahr : 1922

 

Hersteller : Sächsische Waggonfabrik Werdau

 

Gattung : KD 4 Länderbahnbauart

(Gattung 751)

 

K. Sächs. Sts. E. B.  : 1395

Betriebsnummer DRG  : 1761

Betriebsnummer DR 1: 7.1761

Betriebsnummer DR 2 : 974-332

 

Länge über Puffer : 13300 mm

Breite (Wagenkasten) : 2200 mm

 

Gewicht : 11,4 t

Lademasse: 7,4 t

 

Kupplung : Halbautomat. Mittelpufferkupplung System Scharfenberg

 

Bremse  : Saugluftbremse Bauart Körting (Köbr)

Heizung : Ofenheizung (Ohz) und Dampfheizleitung

 

Beleuchtung : elektrisch 85 V, Batteriesatz für Zugbeleuchtung

 

 

Der Gepäckwagen wurde 1922 von den Sächsischen Staatseisenbahnen mit der Nummer 1395 in Dienst gestellt. Die in der Anfangszeit noch als Zugführerwagen bezeichneten Fahrzeuge der Gattung 751 waren die ersten vierachsigen Gepäckwagen auf sächsischen Schmalspurbahnen. Sie kommen im Zugbegleitdienst an Personen- und Güterzügen sowie in gemischten Zügen zum Einsatz.

Der Wagenrahmen aus genieteten Stahlprofilen wird an den Längsträgern durch ein Rohrsprengwerk unterstützt und liegt mit einem Drehzapfenabstand von 6700 mm über Wiegenfedern auf 2 zweiachsigen Fachwerkdrehgestellen der Bauart „Diamond“ auf.

Der Wagenkasten unterteilt sich in ein kleineres Zugführerabteil mit Ofenheizung und den großen Gepäckraum, an dessen Ende ein Abort eingebaut wurde. Neben dem Abort befand sich ein von außen zugängliches Hundeabteil. Später baute man an dieser Stelle einen der 3 Batteriekästen für die elektrische Zugbeleuchtung ein. Der Zugang zwischen den Abteilungen erfolgt über eine Drehtür, der Eingang zum Wagen über je eine große Schiebetüren an den Längswänden zum Gepäckabteil sowie über je eine kleine Schiebetüre auf den Stirnseiten.

Im Rahmen des 1950 von der DR eingeführten Nummernplanes erhielt der Wagen 1958 seine jetzige Wagennummer und Beschriftung. Bis zur Stillegung der Strecken 1973 war der Wagen im Netz um Thum beheimatet. Danach setzte man ihn 1975 nach Cranzahl um, wo er aber wenig oder gar nicht mehr zum Einsatz kam. Nach dem Kauf des Wagens durch den Verein am 19.06.1992 traf er 1993 in Schönheide ein. Bei seiner Ankunft verfügte der nicht betriebsfähige Wagen trotz seines schlechten äußeren Zustandes über eine relativ gute Grundsubstanz und alle für einen Einsatz notwendigen Einrichtungen. Für die  Eröffnung  des  Museumszugbetriebes  stand der altbrauchbare 974-360 zur Verfügung. Um nach dessen Fristablauf über einen betriebsfähigen und museumsgerechten Gepäckwagen zu verfügen, wurde der Wagen 974-332 für eine mittelfristige Aufarbeitung ausgewählt. Die Arbeiten wurden von Anfang an in dringenderen Maßnahmen zur Herrichtung von Personenwagen eingegliedert. Durch die gute Grundsubstanz war eine Trennung von Rahmen und Wagenkasten nicht erforderlich, so daß 1995 der Wagen mit den vorher demontierten Teilen von Drehgestellen und Bremsanlage zum Sandstrahlen und Rostschutzgrundieren geschafft wurde. Im Anschluß daran erhielt der Rahmen seine endgültige schwarze Farbgebung. Nach dem vom Verein unverschuldeten Unfall und der damit verbundenen Außerdienststellung des 974-360 am 01.06.1995 wurden die Arbeiten am 974-332 zugunsten des 974-320 unterbrochen. Ab Februar 1997 wurden die Arbeiten mit größeren Unterbrechungen zugunsten der Aufarbeitung anderer Fahrzeuge fortgesetzt.

 

Seit dem 06.03.2000 bereichert er als  2. Gepäckwagen den Museumsbahnbetrieb und ist der Grundstock für den zweiten Zug.

 

Über den Winter 2007/2008 haben die Arbeiten zur erneuten HU begonnen. Neben der Aufarbeitung von Fahrwerk und Bremsanlage wurden kleinere Reparaturen am Wagenkasten durchgeführt sowie eine komplett neue Farbgebung aufgebracht.

Am 04.08.2009 erfolgte die Abnahme zur erneuten Inbetriebnahme.

 

 

 

 

1995/1996

 

 

30.04.1995 vor der Aufarbeitung

 

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