Bahnverwalterei Schönheide

 

Unser Verein „Museumsbahn Schönheide e.V.

- über uns & was wir wollen -

 

 

Hier möchte ich unseren Verein im Hinblick auf Aufgaben wie Bau, Betrieb und Erhaltung der

wieder neu entstanden Schmalspurbahn vorstellen und den Versuch wagen eine Zeittafel mit wichtigen oder vielleicht auch nur  interessanten Info’s zur Entwicklung der Museumsbahn festzuhalten.  Ich zeige dies aus meinem Blickwinkel,  was immer ein subjektiver Betrachterstandpunkt sein wird und nicht zwangsläufig die allgemeine Sichtweise sein muß. Das heißt aber auch das ich die Fakten sachlich richtig darstellen möchte. Bis zum Beginn meiner Mitarbeit im Verein 1994/1995 stütze ich mich ausschließlich auf die Veröffentlichungen des Vereins. Für Ergänzungen und sachdienliche Hinweise bin ich jedem dankbar. ( h.schmidt_mbs (at) gmx.de)  

 

Die Grundgedanken und Ziel der Vereinsarbeit finden sich immer auch in seiner Satzung wieder, daher hier der Link zur Satzung auf der offiziellen Internetseite der Museumsbahn Schönheide .

 

--- Auszug aus der Satzung –--

(nach dem Beschluß der Mitgliederversammlung des Vereines vom 29.06.2002)

n      

§2 Abs. 1 : 

 

Der Verein pflegt und fördert den Wiederaufbau und Erhalt der ersten sächsischen Schmalspurbahn, sowie deren Erhalt als technisches Denkmal. Dabei ist vorrangiges Ziel des Vereines, den Aufbau und Betrieb einer Museumsbahn auf dem Terrain der stillgelegten Schmalspurbahn Carlsfeld-Schönheide-Stützengrün umzusetzen. Die wiederherzustellenden Anlagen und Fahrzeuge sollen weitestgehend den historischen Vorbildern entsprechen.

 

 

 

Der Gedanke des „lebendigen Denkmals“

 

Die Geschichte der ehemaligen Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau – Carlsfeld ist geprägt von typischen Gegebenheiten sächsischer Schmalspurbahnen und von vielen, nur ihr eigenen, markanten Besonderheiten. Mit ihrer Entstehung am Ende des 19. Jahrhunderts hat sie einen wesentlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung ihrer Region geleistet. Der weitere technische Fortschritt und die damit verbundene Wandlung vom Massen- zum Induvidualverkehr hat der Bahn ihre ursprünglichen Aufgaben entzogen. In den 70er Jahren wurde die Bahn als technisch veraltetes, inzwischen auch verschlissenes und damit unrentables Transportmittel aufgegeben. Bis Anfang der 80er Jahre ist sie bis auf wenige Sachzeugen aus ihrer Heimat verschwunden.

Die Schließung ihrer Schmalspurbahn ließ die Anwohner sowie die Freunde der Bahn nicht unberührt. Schon bei der Schließung versuchten Eisenbahner und Freunde einzelne Sachzeugen dieser Bahn mit mehr oder weniger großen Erfolg für die Nachwelt zu erhalten. Manche Erinnerungen sind auch durch Bilder und sogar Filmaufnahmen wach geblieben.

 

Der politische Wandel im Osten Deutschlands veränderte die wirtschaftlichen Gegebenheiten. Die sehr schnelle Wandlung von der industrieorientierten- zur Dienstleistungs-Gesellschaft brachte bekanntermaßen eine hohe Arbeitslosigkeit mit sich, die in der Industrie verloren gegangenen Arbeitsplätze lassen sich vor allem im ländlichen Raum nur schwer durch andere ersetzen. Das landschaftlich schöne Gebiet des Westerzgebirges im Einzugsgebiet der Trinkwassertalsperre Eibenstock und das Vogtland boten und bieten eine gute Entwicklungsmöglichkeit für einen zukunftsorientierten, sanften Tourismus. In dieser Zeit der politischen Veränderungen erkannten Freunde und Eisenbahner der ehemaligen Schmalspurbahn die Möglichkeit, die vertrauten Geräusche der Dampflokomotiven mit ihrem Pfeifen und Läuten, dem Klappern der Räder wieder zum Leben zu erwecken und damit nicht nur der Schmalspurbahn ein Denkmal zu setzen, sondern gleichzeitig einen Beitrag zur touristischen Entwicklung der Region um Schönheide leisten zu können. So ergibt sich für die Schmalspurbahn, aus dem Zusammenspiel von Bewahrung und Erinnerung mit einer heute touristisch wiedererlebbaren Eisenbahngeschichte, eine in die Zukunft reichende, neue Aufgabe. Das ist für die seit 1991 im Verein zusammengeschlossenen Freunde der Schmalspurbahn der Grundgedanke vom „lebendigen Denkmal“.

 

Der Verein hat den Eisenbahnbetrieb zwischen Schönheide und Stützengrün u. a. mit dem Ziel wiederbelebt, ihn unter musealen Gesichtspunkten im Zeitraum der 60er Jahre, der letzten Blütezeit der Bahn, darzustellen.

 

 

Einiges ist geschafft, darauf kann unser Verein zurecht stolz sein, vieles gibt es noch zu tun ...

 

Hier ein paar Stichpunkte zum Erreichten:

 

-         Erhalt des historischen Lokschuppens in Schönheide,

hier stehen die Lokomotiven, er ist Werkstatt für alles (vor allem für unsere Fahrzeuge), Vereinssitz und Mittelpunkt des Vereinslebens.

à in Betrieb genommen 1893 wird er 2008 115 Jahre alt !!

 

-         Aufbau und Betrieb der 750mm Schmalspurstrecke Schönheide – Neuheide – Stützengrün – Neulehn

 

-         Aufbau und Erhalt eines museumsgerechten Fahrzeugparks,

davon einsatzfähig sind 2 Dampflokomotiven (sächs. IV K), eine Diesellok (V10c), 4 geschlossene Länderbahnpersonenwagen,

1 Aussichtswagen, 2 Zugführer-/Packwagen sowie ein geschlossener Güterwagen

 

-         Aufbau und Erhalt der handbedienten Schranke in Stützengrün

 

- Wahrnehmung der Aufgaben, Pflichten und Rechte für den Eisenbahnbetrieb als nichtbundeseigene Eisenbahn

im Rahmen unseres Eisenbahnverkehrsunternehmens (EVU) und Eisenbahninfrastrukturunternehmens (EIU)

 

-         regelmäßiger öffentlicher Fahrbetrieb, durchgeführt als touristischer Sonderverkehr

mit Dampf an 12 oder mehr Wochenenden im Jahr

mit den Höhepunkten im Frühjahr ( Bahnhofsfest  ) und im Herbst ( Bürstenfest ) zu denen ein Zweizugbetrieb stattfindet,

dazu Sonderfahrten mit Dampf und Diesel auf Bestellung,

 

-         zu besonderen Anlässen sind wir auch auf anderen Bahnen mit Lokomotiven, Wagen und Personal zu Gast

 

-         Betriebsführung und Betriebsleitung durch unser EVU auf der Regelspur-Strecke 

Schönheide Süd – Hammerbrücke des FHWE e.V. seit 2008

 

-         Übernahme der Betriebsführung für die Anschlussbahn zum Bw Adorf des VEA e. V. durch unser EVU seit 2009.

Damit hat die Museumsbahn in der Verantwortung ihres EVU’s auch eine Nahtstelle mit der DB AG.

 

-         seit Oktober 2007 ist unser Personenwagen 970-621 Außenstelle des Standesamtes Schönheide

 

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aber es bleibt noch viel zu tun ...

 

Die Ausgestaltung des Umfeldes der Museumsbahn wird uns zusammen mit dem Aufbau und Erhalt von Fahrzeugen noch sehr lange beschäftigen.

Der allgemeine Ausbau der Stecke im historisch korrektem Umfeld stellt für uns dabei ein besonderes Problem dar.

Nach der derzeitigen rechtlichen Lage und den örtlichen Gegebenheiten ist es uns an keiner Stelle möglich einen kompletten Bahnhof in der alten Lage und Funktion zu reaktivieren.

Das bedeutet für uns möglichst sich möglichst gut mit dem wirtschaftlich Machbaren in die vorhandenen Gegebenheiten einzufügen.

War das zum Beginn des Baues der Schmalspurbahnen in Sachsen nicht mal eine Tugend und ein wohl geschätzter Vorteil ? Und stehen wir damit nicht auch, wenn auch in einer etwas ungewohnten Form, in der Tradition der alten Schmalspurbahn?

 

Die Durchführung eines, im rechtlichen und sachlichem Sinne, vollkommen eigenständigen Eisenbahnbetriebes hat dem Verein in die Lage versetzt auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten seine ihm selbst gestellten Ziele unabhängig und selbstständig umzusetzen. Diese Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit im Eisenbahnbetrieb wird auch in Zukunft ein der wesentlichen Grundlagen der Vereinstätigkeit sein. Auch wenn es auf anderen Gebieten und Zielen der Vereinsarbeit Einschnitte bedeutet hat und auch noch bedeutet, ist es für uns die beste und wohl auch einzige Möglichkeit dauerhaft und nachhaltig tätig zu sein.

 

Erweiterungen, wie ursprünglich erhofft bis nach Carlsfeld oder die Stecke über die beiden abgerissenen Viadukte bis zum ehemaligen Bahnhof Stützengrün oder gar bis Rothenkirchen sind ein schöner Traum, waren aber auf Grund der wirtschaftlichen und regionalen Gegebenheiten für den ehrenamtlich arbeitenden Verein bisher nicht realisierbar. Verloren sind diese Gedanken aber nicht. Ohne viel und lautes Geschrei sucht der Verein und sein Vorstand die Möglichkeiten der Weiterentwicklung der Bahn in allen Belangen (Konzept, Strecke, Fahrzeuge, Ausgestaltung des Umfeldes) im Auge zu behalten und voran zu treiben.

 

Mit Geduld, Augenmaß, ehrenamtlichen aber ungeheueren Fleiß  und dem ständigen Blick für das Machbare ist die Museumsbahn gewachsen und wird damit auch weiter bestehen. Die gebratenen Tauben flogen und fliegen uns dabei nicht in den Mund. Unsere Gemeinde Schönheide hat sich immer mehr an die Bahn gewöhnt, wegzudenken ist sie hier nicht mehr.

Es ist ein Erfolg, wenn ein sehr selbstständig arbeitender Verein sich regional einbringt, die Zusammenarbeit ohne Aufgabe der Eigenständigkeit sucht und dabei in den Berührungspunkten ein stabiler Partner ist. Alles was wir nachhaltig vorgelebt haben wurde nach und nach auch anerkannt.

 

 

 

 

 

Denkmalsschutz

 

Ein wichtiger Punkt neben dem weiteren Aufbau ist die Erhaltung und Fortführung des schon Geschaffenen.  Nach über 15 Jahren ist das nicht wenig und bekanntermaßen wird es ja ständig mehr. Dazu galt es schon in den ersten Jahren die notwendigen Grundlagen zu schaffen.

Der Denkmalsschutz spielt dabei ein wichtige Rolle. Um eine entsprechende Einstufung zu bekommen bzw. zu behalten mussten und müssen neben der praktischen Arbeit verschiedene Dokumentationen erstellt werden. Die Grundlegendsten dabei sollen hier kurz erwähnt werden.

 

Ein kurzer Abriß über die Geschichte der Schmalspurbahn und die Vorschläge zu denkmalstechnisch erhaltenswerten baulichen Anlagen zeigen die zwei Teilen der:

 

Dokumentation über die Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau – Carlsfeld unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes

für noch bestehende, teilweise erhaltene, wieder errichtbare und neu errichtete Anlagen (Hochbauten, Kunstbauten, Dämme, Einschnitte, etc.)

 

Teil 1 – Teilabschnitt Rothenkirchen über Stützengrün, Schönheide bis Carlsfeld,1998

Teil 2 – Teilabschnitt Wilkau-Haßlau über Kirchberg bis Rothenkirchen, 1999

 

Als Ergebnis wurde die gesamte alte Schmalspurbahnstrecke zum Kulturdenkmal (Flächendenkmal).

 

Für den Aufbau und die Sicherung des historischen Fahrzeugparkes  als Ganzes entstand die

 

Dokumentation über die Fahrzeuge der Museumsbahn Schönheide / Carlsfeld e.V. unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes, 1999

 

Als Ergebnis erhielten die beschriebenen Fahrzeuge den Denkmalsstatus, die Liste kann durch würdige Vertreter ergänzt werden.

 

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Eine Besonderheit bei den Fahrzeugen ist die Dampflok 99 516. Als Eigentum der Gemeinde Rothenkirchen ist sie seit 1976 eine wichtige Zeitzeugin der alten Schmalspurbahn. Sie erhielt schon zu DDR–Zeiten Denkmalsschutz. 1996 kam sie als Dauerleihgabe auf unserer Museumsbahn. Durch das Engagement vieler Mitglieder und Freunde der Museumsbahn und Dank einer großzügigen Förderung durch das Land ist die älteste sächsische IV K derzeit auch die älteste betriebsfähige Dampflok in Deutschland.

 

 

 

 

Stand: Dezember 2009

 

 

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